
„Wie wir wurden, was wir sind. Eine kurze Geschichte der Deutschen“ lautet der Titel eines Buches von Heinrich August Winkler. Angelehnt daran beleuchtet das Studium Generale im Frühjahr/Sommer 2023 den europäischen Weg. Welche Personen und Ereignisse auf dem Kontinent haben uns nachhaltig geprägt? Welches Erbe, welche Traditionen, welche Befindlichkeiten verbinden und trennen uns? Was haben wir aus der Geschichte gelernt? Antworten versuchen die Referenten - allesamt Experten auf dem jeweiligen Gebiet - in dieser Reihe zu geben. Chronologisch beleuchten sie die Sternstunden und die Tragödien Europas: angefangen von Napoleon bis hin zu Gorbatschow.
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Eine viel diskutierte Frage in der Geschichte Europas ist die Schuldfrage am Ausbruch des 1. Weltkrieges. Welchen Anteil hatte der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II.? Fakt ist: Der Monarch galt als Selbstdarsteller mit wenig Feingefühl für die Diplomatie. Die von Bismarck aufgebauten Bündnisse zwischen den Staaten Europas war er nicht in der Lage, aufrechtzuerhalten. Allerdings brodelte es schon lange auf dem Kontinent: Europa war in Kriegsstimmung. Das Ausmaß der Katastrophe hatte sich niemand vorstellen können - schon gar nicht Kaiser Wilhelm II., der mit der Situation längst überfordert war. Auch aufgrund der fortschrittlichen Waffentechnologien kostete der Krieg am Ende rund 17 Millionen Europäern das Leben, zerstörte große Teile des Kontinents und ebnete nicht zuletzt auch den Weg für den Aufstieg der Nationalsozialisten.
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Seit jeher wurde und wird die Person Hitlers und seine Bedeutung für die Geschichte des Nationalsozialismus kontrovers debattiert. Die Spannweite der Interpretationen ist dabei groß und reicht von Urteilen, Hitler sei der „Herr und Meister im Dritten Reich“ gewesen, bis hin zu der Einschätzung Hitlers als „schwacher Diktator“. Die entscheidende Rolle für die Entwicklung des Nationalsozialismus wurde dabei Hitlers ideologischen Vorstellungen zugeschrieben, oder Hitler wurde in einem chaotischen Machtsystem mit konkurrierenden Bestandteilen verortet und eine immer weitere Radikalisierung der Politik betont. In dem Vortrag werden zunächst zentrale Interpretationen von Hitlers Rolle und ihre Hintergründe vorgestellt. Anschließend geht es um den Überfall auf die Sowjetunion als zentralen nationalsozialistischen Krieg in Europa (1941-1945). Dabei werden exemplarisch wichtige Aspekte des Krieges vor dem Hintergrund der Hitler-Interpretationen eingeordnet.
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Im Jahr 1940 retteten Großbritannien und sein Premierminister Europa. So lautet zumindest die bis heute gängige britische Interpretation des Zweiten Weltkriegs. Churchill selbst äußerte damals den Wunsch, man möge den britischen Widerstand gegen Hitler-Deutschland künftig als „Sternstunde“ des Empires betrachten. Doch war dieser auch eine Sternstunde Europas? In seiner berühmten Rede an der Universität Zürich forderte Churchill zwar „eine Art Vereinigte Staaten von Europa“ – gleichzeitig schuf und verstärkte seine Rhetorik jedoch auch Tendenzen, welche etwa 70 Jahre später eine maßgebliche Rolle beim britischen Austritt aus der Europäischen Union spielten. Ist das Vermächtnis Churchills demnach so kontrovers wie seine Biographie?
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Er war Politiker, Revolutionär, Diktator und Massenmörder zugleich: Josef Stalin gehört faktisch zu den schlimmsten Verbrechern der Menschheitsgeschichte. In Russland wird er aber heute noch von vielen als Held gefeiert. Was hat Stalin mit Putin zu tun? Oder anders gefragt: Welche Lehren hat Russland aus der Zeit des Stalinismus gezogen? Besteht ein Zusammenhang zwischen einer Verharmlosung des Stalinismus und der Entscheidung zum Angriff auf die Ukraine im Februar 2022? Diese Fragen sind drängender denn je. Denn Putins Regime verdreht und verdrängt systematisch unliebsame Momente der Vergangenheit. Auch die Sowjetzeit und das Image des Gewaltherrschers Josef Stalin spielen dabei eine wichtige, allerdings durchaus ambivalente Rolle.
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So manch einer kennt nicht mal seinen Namen (oder verwechselt ihn gar mit dem berühmten Komponisten) - dabei war er der Wegbereiter der heutigen EU: Robert Schuman. Es war der (grandiose) Vorschlag des damaligen Französischen Außenministers, ausgerechnet die beiden Industriezweige Deutschlands und Frankreichs zusammenzulegen, die jahrelang für die Produktion von Waffen verantwortlich gewesen waren. Der sogenannte „Schuman-Plan“ ging in die Geschichte ein und veränderte den Kontinent ganz entscheidend. Die Gesamtheit der Kohle- und Stahlproduktion wurde einer gemeinsamen Behörde unterstellt. Andere europäische Länder schlossen sich dieser „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ an und es begann ein Zeitalter, das viele Jahre von Frieden und Stabilität geprägt war. Der Referent stellt in diesem Vortrag das Wirken Robert Schumans vor, schildert den Weg zur heutigen EU und wird auch auf aktuelle Probleme des Konstrukts eingehen.
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Seine Ideen waren vermeintlich revolutionär, sein Handeln überraschend und untypisch für den Regierungschef einer Großmacht, wie sie die Sowjetunion zur damaligen Zeit war. Mit Glasnost und Perestroika leitete Michail Gorbatschow den Zerfall der UdSSR ein, die Einigung Deutschlands und auch die große Osterweiterung der Europäischen Union. War sich der Staatsmann dieser Folgen bewusst? Was hat der Krieg in der Ukraine mit Gorbatschows Reformen zu tun? Und warum nahmen die Menschen in Russland die neu gewonnene Freiheit nicht an?
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